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Weltmeisterschaft in Belgrad, Serbien

Bald zwei Wochen ist es her, dass sich unser Team in Belgrad auf der Weltmeisterschaft präsentieren durfte. Diese fand vom 03.09. bis zum 10.09.2023 auf dem Savsko jezero statt.
Neben dem Vierer ohne mit Luisa Schade, Melanie Göldner, Sophie Leupold und Lena Osterkamp und dem Ersatzzweier mit Katarina Tkachenko und Nora Peuser, durfte dieses Jahr auch der U23-Achter zur Regatta anreisen. In dem Achter saßen, wie auch auf der U23-WM Michelle Lebahn, Chiara Saccomando, Ricarda Heuser, Antonia Galland, Emilia Fritz, Olivia Clotten, Lene Muehrs, Klara Kerstan und Steuerfrau Annalena Fisch.

Der Vierer ohne hatte trotz zweier Abmeldungen ein großes Meldefeld von 14 Booten. Während die Mannschaft im Vorlauf die eigene Stärke noch nicht richtig einschätzen konnte und zur Streckenhälfte etwas überrascht war noch im Feld dabei zu sein. Konnte sie sich im Hoffnungslauf von einer guten Seite präsentieren. Durch den zweiten Platz im Hoffnungslauf war das Boot noch im Rennen um einen Olympia-Qualifikationsplatz im A/B-Halbfinale. Am Halbfinaltag stand das gesamte deutsche Team vor herausfordernden Windbedingungen, welche sich in einem starken und etwas unfairen Seiten-Gegenwind zeigten. Das frische Team konnte dem nichts entgegensetzen und landete im B-Finale. In diesem war Neuseeland klarer Favorit und zeigte das beeindruckend in einem Start-Ziel-Sieg. Unser Team konnte für sich eine gute Leistung zeigen und im Endspurt erneut Polen schlagen und am Ende einen guten Platz 11 belegen.

Der Achter kam mit einer Silbermedaille von der U23-WM im Gepäck zur A-WM angereist. Leider sollte schnell deutlich werden, dass von der Nachwuchsebene zu den „Großen“ noch einmal ganz anders die Post abgeht. Somit war das Ziel vom Achter von vornherein bestimmt. Es sollte ein „Lernwettkampf“ werden. Gerade im vorolympischen Jahr eine schwierige Aufgabe. Dennoch hat die Mannschaft jeden Kampf der sich bot angenommen und jedes Rennen bis zur Ziellinie gekämpft. Leider mussten sie sich im B-Finale auf der zweiten Streckenhälfte den Chinesinnen geschlagen geben und am Ende gab es einen 8. Platz.

Auch unser Ersatzzweier hatte während der Weltmeisterschaft einen Einsatz: das Ersatzleuterennen. Dieses Jahr wurde dieses von vielen Nationen als sehr elementar betrachtet, sodass in jeder Bootsklasse zwei Läufe zustande kamen. Unsere beiden Frauenkonnten ein für sie gutes Rennen abliefern und haben sich mit einigen anderen Nationen vergleichen können.

Insgesamt hat sich unser Team auf den diesjährigen Weltmeisterschaften gut präsentiert. Der Aufbau des Bereiches hat begonnen! Jetzt heißt es: kurze Pause, Saison resümieren und anschließend mit neuer Energie und Tatendrang in die entscheidende olympische Saison 2024 starten! The dream is still alive!

UWV II – Trainingslager in Ratzeburg

Vom Bumshotel ins Kloster.

In der ersten UWV war das Team in Italien in einem Hotel/Motel untergebracht. Bereits aus früheren Besuchen dort war bekannt, ein Motel kann in Italien stundenweise gebucht werden. Eine Mannschaft, die in einem solchen Hotel zwei Wochen am Stück verbringt, kann in dieser Zeit einiges zu sehen bekommen.. oder zu hören.

Aber es gibt auch positive Seiten zu nennen: Die Zimmer wurden täglich gereinigt und die Klimaanlage funktionierte (was bei 34 Grad Celsius im Schatten nicht unerwähnenswert ist).

In der zweiten UWV stand ein Besuch des niedlichen Kurortes Ratzeburg an. Allein von der Temperatur her eine 180-Grad-Wendung. Plötzlich waren es lediglich 18 Grad Celsius. Ein klassischer norddeutscher Sommer. Auch bei der Unterbringung gab es einen deutlichen Unterschied: wir belegten nun Betten in einem Gästehaus von einem Kloster. Die Zimmer waren relativ groß und vollkommen ausreichend ausgestattet. Lediglich das Klopapier war mit zwei Rollen für zwei Wochen in einem Zwei-Bett-Zimmer sehr spärlich ausgestattet. Fernseher braucht man heutzutage eh nicht mehr, es gibt Laptops, Tablets und Co. Außerdem gab es WLAN, das einzige Muss, ohne dass heutzutage nichts mehr läuft. Ganz ohne Unterhaltung mussten wir dort aber nicht ausharren, es gab regelmäßiges Orgelspiel und Chorgesang. Zusätzlich kamen diverse Kloster-Besucher vorbei, welche vom Innenhof aus das Gästehaus fotografiert und bewundert haben.

Die restlichen Bedingungen des Trainingslagers lassen sich neben der Baustelle (die zum Glück nicht sonderlich groß den Sportbetrieb eingeschränkt hat) als gut beschreiben. Das Wasser hat sich von einer guten bis soliden Seite gezeigt und das Essen war fantastisch! Auf das Essen in der UWV I gehen wir besser nicht ein.

Kurzum lässt sich sagen: Das Team hat ruderisch hart gearbeitet, sich den jeweiligen Umständen ergeben und immer das Beste aus der Situation gemacht. Es lässt sich nur noch beifügen, legt nicht zu viel Wert in das Geschriebene und drückt der Mannschaft bei der laufenden WM alle Daumen die ihr finden könnt!

UWV I – Trainingslager Corgeno (Italien)

Die erste „Unmittelbare Wettkampf-Vorbereitung“ (UWV) hat unser Team in dem kleinen Ort Corgeno in Italien vom 17.07-02.08.2023 absolviert. Mit dabei waren die aktuelle Besetzung des Vierer ohne mit Luisa Schade, Melanie Göldner, Sophie Leupold und Lena Osterkamp, ebenso wie er Ersatzzweier mit Nora Peuser und Katarine Tkachenko.

Bei wetterbedingt sehr anspruchsvollen Bedingungen, Zwischen 36° und Gewitterstürmen, konnten beide Boote auf dem Wasser gut arbeiten und deutliche Fortschritte in der Zusammenarbeit erreichen.
Das Wassertraining wurde ergänzt durch Trainingseinheiten im Kraftraum und auf der Straße, mit dem Rennrad. Durch plötzlich aufziehende Gewitter wurde auch auf das Ergometer ausgewichen.

Das Team setzt das Training nun in Berlin fort, ehe es in die zweite UWV nach Ratzeburg geht.

Nachtrag: World Cup III Luzern

Vom 07.07.2023 bis 09.07.2023 wurde der dritte und letzte World Cup der Saison 2023 in Luzern ausgetragen. Unser Team hatte sich nach den Europameisterschaften stark dezimiert, sodass statt einem Achter nun ein Vierer ohne an den Start ging. In den turbulenten Wochen zwischen den beiden Wettkämpfen gab es zunehmend Ausfälle oder Rücktritte aus der Nationalmannschaft und die finale Vierer Besetzung konnte erst kurzfristig beginnen gemeinsam zu trainieren. Durch einen weiteren Krankheitsausfall wurde erst am Montag vor dem World Cup Finale das erste Mal in der Wettkampfmannschaft gemeinsam trainiert.

In Luzern waren aus unserem Team Sophie Leupold, Alyssa Meyer, Melanie Göldner und Lena Osterkamp im Vierer am Start und wurden von Katarina Tkachenko und Nora Peuser im Ersatzzweier unterstützt. Der Vierer hatte ein 10 Boote Feld und dadurch Vorlauf, Hoffnungslauf und Finale zu bestreiten. Durch die bisherigen wenigen gemeinsamen Kilometer konnte die Leistung während der Regatta deutlich gesteigert werden und im Hoffnungslauf einmal Japan und im Finale Canada geschlagen werden.

Insgesamt wurden enge Rennen bestritten, sich weiterentwickelt und viel dazu gelernt.

Europameisterschaft in Bled, Slowenien

Vom 25. bis 28. Mai 2023 fanden die diesjährigen Europameisterschaften in Bled, Slowenien, statt. Der Deutsche Ruderverband nominierte aus unserem Team den Achter bestehend aus Larina Hillemann, Tabea Kuhnert, Melanie Göldner, Nora Peuser, Anna Haertl, Sophie Leupold, Judith Guhse, Lisa Holbrook und Luisa Schade. Unterstützt wurden die Neun tatkräftig an Land und Wasser von Lena Osterkamp und Trainer Sven Ueck.

Bled begrüßte das Team anfangs regnerisch, das atemberaubende Panorama ließ sich allerdings bereits bei Ankunft am Flughafen erahnen. Da die deutsche Nationalmannschaft schon am Dienstag anreiste und das erste Rennen für den Frauen-Achter erst Freitag stattfand, waren noch einige Tage Zeit um anzukommen und zu trainieren. Tag für Tag wurde das Wetter besser und die Vorfreude auf die Rennen stieg. Am Donnerstag kam es dann zu einer Herausforderung, Steuerfrau Larina Hillemann ging es aufgrund eines schlechten Lebensmittels auf einmal gar nicht gut und die Mannschaft musste ohne sie trainieren, aber wie? Ein großes Dankeschön geht hier an den Steuermann des Männer-Deutschlandachters Jonas Wiesen, welcher dem Frauen-Achter eine gute Vorbereitung auf das anstehende Rennen ermöglichte.

Im Bahnverteilungsrennen hieß es dann zum ersten Mal „Attention, Go!“ für das neu formierte Boot, welches in der Vorbereitung bereits durch einige Tiefen gehen musste. Ein Bootscrash im Training ließ den Start bei der EM anfangs in die Ferne rücken. Gemeinsam wurde dann aber beschlossen, diese Herausforderung anzunehmen und stärker aus der Sache hervor zu kommen. Das Rennen sollte als Probe für das Finale am Sonntag dienen und Selbstvertrauen über die Strecke geben. Die Crew kam 2sek nach Großbritannien hinter den Siegerinnen aus Rumänien ins Ziel. Das italienische Boot hatte seine eigene Rennstrategie und nahm bereits nach 100 geruderten Metern das Tempo aus dem Rennen. So war es schwer einschätzbar, wie sich das Rennen am Sonntag gestalten würde. Klar war, der Achter will Bronze.

Der Final-Sonntag zeigte sich wettertechnisch sonnig mit drehendem Schiebewind. Einige Boote ruderten knapp an die Weltbestzeiten heran und zeigten starke Rennen. Durch den offenen See und den Wind gestaltete sich das Wasser anspruchsvoll zu rudern. Das Startsignal ertönte und der Achter schoss aus den Blöcken, man hatte sich vorgenommen aggressiver los zu fahren, um an dem schnellen Starttempo der Italienerinnen mitzuhalten. Dies gelang, allerdings hatten die Frauen danach Probleme in ihren Rhythmus zu finden und an den anderen Booten dranzubleiben. Gold ging an Rumänien, Silber an die Britinnen und Bronze an Italien. Der Frauen-Achter kam 5sek später ins Ziel. Die Enttäuschung war groß, hatte man sich doch ein großes Ziel gesteckt. Für die Medaillen hat es leider noch nicht gereicht, aber im Vergleich zur letztjährigen EM in München, konnte der Achter den Rückstand vor allem auf Großbritannien und die Medaillenränge deutlich verringern. „Wir sind noch nicht da, wo wir hin müssen und hin wollen, aber der Weg ist der Richtige. Unsere Vorbereitung war mit großen und kleinen Herausforderungen bestückt, was die Sache nicht leichter gemacht hat. Jetzt muss es weiter gehen, wir wollen als gesamte Mannschaft besser werden.“, schätzt Sophie Leupold nach der Regatta ein.

Eine längere Vorbereitung soll jetzt das Auslassen des zweiten World-Cups in Varese bringen. Das Team trainiert bereits wieder hart und konzentriert für den nächsten Wettkampf in Luzern, wo dann das World-Cup Finale stattfinden wird. Da will man zeigen, welche Schritte gegangen wurden und Frauen Riemen wieder ein Stück weiter nach vorne bringen.

Quelle: Meinruderbild.de