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Nachtrag: World University Games Chengdu

Es ist nun schon ein paar Wochen her, dass Alissa und Paula in China bei den World University Games zusammen mit 160 anderen Athletinnen und Athleten aus Deutschland angetreten sind. Die World University Games sind ein Multisportevent, dass alle 4 Jahre stattfindet. Durch Corona fand die WUG nicht wie geplant 2021, sondern dieses Jahr vom 28. Juni bis zum 8. August 2023 in Chengdu, China statt. Nun berichten Sie, wie sie die Reise und den Wettkampf erlebt haben:
Für uns beide war es das erste Mal, dass wir in Asien waren und wir waren sehr überwältigt. Die klimatischen Bedingungen mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit und um die 37°C waren für uns sehr gewöhnungsbedürftig. Die Größe der Stadt mit 23 Millionen Einwohnern hat uns sehr beeindruckt. Chengdu ist sehr grün und gepflegt. Es gibt Hochhäuser, soweit das Auge reicht, aber auch sehr viele Parks und Grünanlagen.
Wir waren in einem Village untergebracht, was auf dem Gelände der Chengdu University war. Dort gab es zwei Dining Halls, diverse Sportstätten, Shuttle zu den Wettkampfstädten, riesige Gebäude mit Kunstaustellungen und kulturellen Begegnungsstädten und natürlich die Hochhäuser, in denen die Nationen untergebracht waren. Sogar einen kleiner Supermarkt und einen Friseur gab es auf dem Gelände.
Neben Bekanntschaften mit Athleten und Athletinnen aus anderen Ländern und Sportarten konnten wir auch kulturell einiges mitnehmen. So konnten wir aus dem Village heraus halb- und ganztags Ausflüge buchen. In der ersten Woche haben wir einen Ausflug in den Pandapark am Rand der Stadt gemacht. Dort leben um die 300 Pandas und werden großgezogen, damit die Art erhalten bleibt. In den Bergen um Chengdu leben die letzten freilebenden Pandas auf der Welt. Wir waren total entzückt von den kleinen Baby Pandas.
Außerdem wurden alle Deutschen noch zu einem Empfang in das deutsche Konsulat eingeladen. Hier sind wir das erste Mal richtig mit den anderen Leuten aus anderen Sportarten aus Deutschland in Kontakt gekommen. Der Zusammenhalt im gesamten Team war groß und es wurden abends im Haus Medaillenempfänge abgehalten. In den Fahrstühlen hing immer aus, wo und wann das nächste Event mit deutscher Beteiligung stattfinden würde. Wir selbst sind sowohl ins Leichtathletikstadion als auch in die Halle gefahren, wo die Turnwettkämpfe stattfaden, um anzufeuern.
Als Wettkampfvorbereitung sind wir jeden Morgen zum Rudern so früh wie möglich zur Strecke rausgefahren. Die Hitze hat uns sehr zu schaffen gemacht. Alle Nationen hatten die gleichen Leihboote, die wir uns zu Beginn einstellen mussten. In den ersten Tagen mussten wir erst einmal ein Gefühl für unser Boot entwickeln.
Unser Feld bestand aus 5 Booten (China, Niederlande, USA, Italien und Deutschland), daher hatten wir als erstes ein Bahnverteilungsrennen. In dem Rennen haben wir die ersten 1000m wie geplant angetestet und dann rausgenommen, um Kräfte für das Finale zu sparen. Im Finale sind wir sehr gut aus dem Start rausgekommen und konnten, wie auch im ersten Rennen, als erstes über die 1000m Marke gehen. Bei 500m vor dem Ziel konnten die Niederlande und China aufschließen und im Endspurt sich Platz zwei und eins sichern. An den letzten 300m müssen wir also wohl noch arbeiten. Somit konnten wir die Bronze Medaille mit nach Hause bringen.
Auch die anderen deutsche Ruderer waren sehr erfolgreich. So gewannen der Männerachter und der leichte Männerdoppelzweier Silber, der Mixed Vierer und der leichte Frauen Einer Bronze.
Da wir bis zur Abschlusszeremonie vor Ort geblieben sind, hatten wir noch zwei weitere Tage Zeit, um einen Ganztagestrip zu machen die Stadt zu erkunden. Wir sind zu einem 3000 jahrealtem Staudamm am Fuß der Bergen gefahren und haben diesen besichtigt. Nachdem wir traditionelles Essen aus der Region zum Mittagessen probieren konnten, sind wir auf einen heiligen Berg auf 1200m gestiegen und konnten dabei einige Tempel besichtigen.
Wir sind sehr dankbar für die Erfahrungen die wir sowohl ruderisch als auch persönlich sammeln konnten.

Weltmeisterschaft in Belgrad, Serbien

Bald zwei Wochen ist es her, dass sich unser Team in Belgrad auf der Weltmeisterschaft präsentieren durfte. Diese fand vom 03.09. bis zum 10.09.2023 auf dem Savsko jezero statt.
Neben dem Vierer ohne mit Luisa Schade, Melanie Göldner, Sophie Leupold und Lena Osterkamp und dem Ersatzzweier mit Katarina Tkachenko und Nora Peuser, durfte dieses Jahr auch der U23-Achter zur Regatta anreisen. In dem Achter saßen, wie auch auf der U23-WM Michelle Lebahn, Chiara Saccomando, Ricarda Heuser, Antonia Galland, Emilia Fritz, Olivia Clotten, Lene Muehrs, Klara Kerstan und Steuerfrau Annalena Fisch.

Der Vierer ohne hatte trotz zweier Abmeldungen ein großes Meldefeld von 14 Booten. Während die Mannschaft im Vorlauf die eigene Stärke noch nicht richtig einschätzen konnte und zur Streckenhälfte etwas überrascht war noch im Feld dabei zu sein. Konnte sie sich im Hoffnungslauf von einer guten Seite präsentieren. Durch den zweiten Platz im Hoffnungslauf war das Boot noch im Rennen um einen Olympia-Qualifikationsplatz im A/B-Halbfinale. Am Halbfinaltag stand das gesamte deutsche Team vor herausfordernden Windbedingungen, welche sich in einem starken und etwas unfairen Seiten-Gegenwind zeigten. Das frische Team konnte dem nichts entgegensetzen und landete im B-Finale. In diesem war Neuseeland klarer Favorit und zeigte das beeindruckend in einem Start-Ziel-Sieg. Unser Team konnte für sich eine gute Leistung zeigen und im Endspurt erneut Polen schlagen und am Ende einen guten Platz 11 belegen.

Der Achter kam mit einer Silbermedaille von der U23-WM im Gepäck zur A-WM angereist. Leider sollte schnell deutlich werden, dass von der Nachwuchsebene zu den „Großen“ noch einmal ganz anders die Post abgeht. Somit war das Ziel vom Achter von vornherein bestimmt. Es sollte ein „Lernwettkampf“ werden. Gerade im vorolympischen Jahr eine schwierige Aufgabe. Dennoch hat die Mannschaft jeden Kampf der sich bot angenommen und jedes Rennen bis zur Ziellinie gekämpft. Leider mussten sie sich im B-Finale auf der zweiten Streckenhälfte den Chinesinnen geschlagen geben und am Ende gab es einen 8. Platz.

Auch unser Ersatzzweier hatte während der Weltmeisterschaft einen Einsatz: das Ersatzleuterennen. Dieses Jahr wurde dieses von vielen Nationen als sehr elementar betrachtet, sodass in jeder Bootsklasse zwei Läufe zustande kamen. Unsere beiden Frauenkonnten ein für sie gutes Rennen abliefern und haben sich mit einigen anderen Nationen vergleichen können.

Insgesamt hat sich unser Team auf den diesjährigen Weltmeisterschaften gut präsentiert. Der Aufbau des Bereiches hat begonnen! Jetzt heißt es: kurze Pause, Saison resümieren und anschließend mit neuer Energie und Tatendrang in die entscheidende olympische Saison 2024 starten! The dream is still alive!

UWV II – Trainingslager in Ratzeburg

Vom Bumshotel ins Kloster.

In der ersten UWV war das Team in Italien in einem Hotel/Motel untergebracht. Bereits aus früheren Besuchen dort war bekannt, ein Motel kann in Italien stundenweise gebucht werden. Eine Mannschaft, die in einem solchen Hotel zwei Wochen am Stück verbringt, kann in dieser Zeit einiges zu sehen bekommen.. oder zu hören.

Aber es gibt auch positive Seiten zu nennen: Die Zimmer wurden täglich gereinigt und die Klimaanlage funktionierte (was bei 34 Grad Celsius im Schatten nicht unerwähnenswert ist).

In der zweiten UWV stand ein Besuch des niedlichen Kurortes Ratzeburg an. Allein von der Temperatur her eine 180-Grad-Wendung. Plötzlich waren es lediglich 18 Grad Celsius. Ein klassischer norddeutscher Sommer. Auch bei der Unterbringung gab es einen deutlichen Unterschied: wir belegten nun Betten in einem Gästehaus von einem Kloster. Die Zimmer waren relativ groß und vollkommen ausreichend ausgestattet. Lediglich das Klopapier war mit zwei Rollen für zwei Wochen in einem Zwei-Bett-Zimmer sehr spärlich ausgestattet. Fernseher braucht man heutzutage eh nicht mehr, es gibt Laptops, Tablets und Co. Außerdem gab es WLAN, das einzige Muss, ohne dass heutzutage nichts mehr läuft. Ganz ohne Unterhaltung mussten wir dort aber nicht ausharren, es gab regelmäßiges Orgelspiel und Chorgesang. Zusätzlich kamen diverse Kloster-Besucher vorbei, welche vom Innenhof aus das Gästehaus fotografiert und bewundert haben.

Die restlichen Bedingungen des Trainingslagers lassen sich neben der Baustelle (die zum Glück nicht sonderlich groß den Sportbetrieb eingeschränkt hat) als gut beschreiben. Das Wasser hat sich von einer guten bis soliden Seite gezeigt und das Essen war fantastisch! Auf das Essen in der UWV I gehen wir besser nicht ein.

Kurzum lässt sich sagen: Das Team hat ruderisch hart gearbeitet, sich den jeweiligen Umständen ergeben und immer das Beste aus der Situation gemacht. Es lässt sich nur noch beifügen, legt nicht zu viel Wert in das Geschriebene und drückt der Mannschaft bei der laufenden WM alle Daumen die ihr finden könnt!

UWV I – Trainingslager Corgeno (Italien)

Die erste „Unmittelbare Wettkampf-Vorbereitung“ (UWV) hat unser Team in dem kleinen Ort Corgeno in Italien vom 17.07-02.08.2023 absolviert. Mit dabei waren die aktuelle Besetzung des Vierer ohne mit Luisa Schade, Melanie Göldner, Sophie Leupold und Lena Osterkamp, ebenso wie er Ersatzzweier mit Nora Peuser und Katarine Tkachenko.

Bei wetterbedingt sehr anspruchsvollen Bedingungen, Zwischen 36° und Gewitterstürmen, konnten beide Boote auf dem Wasser gut arbeiten und deutliche Fortschritte in der Zusammenarbeit erreichen.
Das Wassertraining wurde ergänzt durch Trainingseinheiten im Kraftraum und auf der Straße, mit dem Rennrad. Durch plötzlich aufziehende Gewitter wurde auch auf das Ergometer ausgewichen.

Das Team setzt das Training nun in Berlin fort, ehe es in die zweite UWV nach Ratzeburg geht.

Nachtrag: World Cup III Luzern

Vom 07.07.2023 bis 09.07.2023 wurde der dritte und letzte World Cup der Saison 2023 in Luzern ausgetragen. Unser Team hatte sich nach den Europameisterschaften stark dezimiert, sodass statt einem Achter nun ein Vierer ohne an den Start ging. In den turbulenten Wochen zwischen den beiden Wettkämpfen gab es zunehmend Ausfälle oder Rücktritte aus der Nationalmannschaft und die finale Vierer Besetzung konnte erst kurzfristig beginnen gemeinsam zu trainieren. Durch einen weiteren Krankheitsausfall wurde erst am Montag vor dem World Cup Finale das erste Mal in der Wettkampfmannschaft gemeinsam trainiert.

In Luzern waren aus unserem Team Sophie Leupold, Alyssa Meyer, Melanie Göldner und Lena Osterkamp im Vierer am Start und wurden von Katarina Tkachenko und Nora Peuser im Ersatzzweier unterstützt. Der Vierer hatte ein 10 Boote Feld und dadurch Vorlauf, Hoffnungslauf und Finale zu bestreiten. Durch die bisherigen wenigen gemeinsamen Kilometer konnte die Leistung während der Regatta deutlich gesteigert werden und im Hoffnungslauf einmal Japan und im Finale Canada geschlagen werden.

Insgesamt wurden enge Rennen bestritten, sich weiterentwickelt und viel dazu gelernt.